Iakovos Volkovs künstlerische Praxis ist in der Street Art und der Arte Povera verwurzelt. Seit 1967 als in Genua die Arte Povera mit namhaften Künstlern, wie Alighiero Boetti und Jannis Kounelis ins Leben gerufen wurde, hat diese Kunstströmung nichts an Kraft verloren. Es galt, die ikonografischen Konventionen und die traditionelle Symbolsprache aufzuheben und Banales zum Kunstwerk zu machen. Wobei die Armut des Materials sowie die Armut der Mittel und Wirkungen wichtig sind. Unter ‚armen Materialien’ versteht man unbearbeitete, leicht erhältliche (gefundene), alltägliche Werkstoffe wie Filz, Pflanzen, Steine, Erde, Glassplitter und dergleichen. Ihr Ziel war es, eine revolutionäre Kunst zu machen, frei von Konventionen. Zudem interessierte sie die Ausdehnung der Sphäre des Sinnlichen. Das Alltägliche, die Spuren der Natur und der Industrie wurden hervorgehoben.
Unsere Meere ersticken in Plastik. Regelmäßig verenden Meerestiere und Vögel im Müll, täglich kämpfen Menschen mit den Begleiterscheinungen der weltweiten Müllflut. Pro Minute wird eine Lastwagenladung ins Meer geschüttet. Dazu kommen Müllentsorgungen von noch bedrohlicheren Substanzen, wie Erdöl und Chemikalien. Der grösste Teil der Erde ist mit Wasser (71%) bedeckt und doch können die Meere den ganzen Müll der Menschheit nicht schlucken. Auf der interaktiven Karte ‚Saling Seas of Plastic’ sind nur ganze wenige Bereiche auf der Erde belastungsarm. Im Mittelmeer allein schwimmen geschätzte 247 Billionen Stücke Plastik.
In ‚Man on Earth’ verwendet Iakovos Volkov weggeworfene Plastiktaschen für seine neuen Arbeiten. Seine Landkarten der Erde, Griechenlands oder Santorinis strahlen in intensivem Blau (für das Meer) und Weiss oder in Farbe (für die Landmassen) als wäre die Welt noch in Ordnung. Die unschuldig dreinschauenden Teddybären können diese Plage auch nicht aufhalten – zu weit ist die Zerstörung vorangeschritten. Totempfähle sollten die mytisch-verwandschaftliche Verbindung zwischen den Menschen und einer bestimmten Naturerscheinungen, wie Tiere oder Pflanzen aber auch Berge und Gewässer darstellen. Dass Iakovos Volkov auch Schwarz, statt Blau, für die Meere verwendet, lässt nichts Gutes vermuten.