Herbert Weber

LANDSCHAFTSFOTOGRAFIE ALS EIGENTLICHES ZIEL
6. Oktober 2018 – 27. Oktober 2018

“In meinem aktuellen Projekt befahre ich mit dem Fahrrad meine Umgebung und finde tote Tiere, Müll und Verlorenes. Diese Objekte werden vermessen und fotografiert, ich notiere wann und wo ich sie finde und zeichne den Weg dahin auf.” Für seine neuesten Arbeiten inszeniert Herbert Weber sich und die Dinge gleich an zwei Orten der Galerie. Die dokumentierten Objekte verweisen dabei auf die Landschaft, die als eigentliches Ziel nur indirekt festgehalten und wahrgenommen wird.

Herbert Weber zeigt neue Arbeiten, die er während den letzten Monaten erarbeitet und für diese Ausstellung weiter entwickelt hat. Im Obergeschoss der Galerie stehen sich zwei Arbeitsgruppen gegenüber und sind im Dialog mit Werken, die erst im letzten Moment verwirklicht wurden.

Die Landschaft gehört seit längerem zu Herbert Weber. Inszenierte Studien in denen er Botschafter und zugleich selbst Botschaft ist, gleich einem Wegweiser in der Landschaft. Nüchterne und doch poetische Bilder, die einer Befragung standhalten, ihr Geheimnis nur zaghaft oder auch nur teilweise lüften. Im Bildzentrum jeweils Herbert Weber als Protagonist und Regisseur – das Kabel des Selbstauslösers sichtbar in der Hand. Das Bild, der Ort, die Requisiten, alles kein Zufall, sondern meisterlich ausgewählt und ausgeheckt. Der Bildtitel ist dabei nicht minder wichtig, wenn auch meistens irreführend.

Für die neue Serie mit dem hintergründigen Titel nimmt uns Herbert Weber auf eine weite Reise mit, in sein Studio und ebenso aus diesem heraus. Auf seinen Fahrten und Wanderungen durchforstet er die Landschaft und findet dabei allerhand verlorenes, weggeworfenes, verstorbenes oder getötetes Ding. Mit einer ihm eigenen Neugier, die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit durchscheinen lässt, dokumentiert er den Fundort fotografisch und setzt sich, falls nötig, gleich selber mit ins Bild, mit eindeutigen, jedoch unverständlichen Handzeichen auf das Fundstück deutend.

Die Landschaft draussen erschliesst sich nur am Rande. Was der Betrachter zu sehen bekommt, sind Fragmente einer Landschaft, die sich auch zusammengesetzt nicht zu einem vollständigen Bild zusammenfügen. Wie immer gilt es dennoch alle Details sorgfältig zu registrieren und zu prüfen – jeder Hinweis ein kleines Puzzlestück auf dem Weg zum tieferen Verständnis.

Den Aufnahmen im eher kleinen Studio sind Grenzen gesetzt. Diesen beengten Raumverhältnissen setzt sich Herbert Weber in allen Dimensionen physisch entgegen. Keine Möglichkeit wird ausgelassen den Raum mit dem eigenen Körper auszufüllen, ob horizontal im Kopfstand oder diagonal im Sprung bis fast an die Decke. Der Landschaft im Studio sind keine Grenzen gesetzt.

Herbert Weber lebt und arbeitet in St. Gallen. 2005 hat er sein Studium der Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen. 2017, 2010 und 2007 erhielt er Werkbeiträge der Stadt St. Gallen und des Kantons St. Gallen, 2014 den IBK Förderpreis Fotografie, 2007 den Migros-Kulturprozent Jubilee Award. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Institutionen präsentiert, wie Werkschau TG, Heimspiel SG, Kunst-raum Kreuzlingen, oxyd Winterthur und Fotomuseum Winterthur.

Ausstellungsdauer

6. – 27. Oktober 2018

Eröffnung:
Samstag, 6. Oktober 2018, 15–19 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellungen

16 Uhr

Begrüssung

17 Uhr
Führung durch die Ausstellungen

Sonntag, 7. Oktober 2018, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung