Georgette Maag

NUVOLE BASSE
19. Mai 2018 – 30. Juni 2018

Einst genügte eine stille Wasserfläche um sich sein Antlitz zu ‚machen‘, ein polierter Stein, Metall oder Glas. Für ihre raumfüllende Installation hat sich Georgette Maag von den alten Spiegelsälen in den Palazzi von Genua inspirieren lassen: Nuvole basse spielt mit Überlagerungen von Zeit, Licht, Spiegelungen und Fehlstellen. Ein optisches Verwirrspiel.

“Eine schattenhafte Erscheinung hier, eine flüchtige Bewegung dort. Lichtspiele, Gesten, rhythmische Ereignisse, die dem Alltag poetische Momente abgewinnen. Ich hefte die Linse auf Nebenschauplätze, Strassenstücke, und erkläre sie zur momentanen Bühne: Veranstaltet wird der Alltag. Hinter jedem vorgefundenen Bild lauern Assoziationen, Geschichten, die mir Spuren legen: vor dem Fenster, auf einem Spaziergang, Sätze, serielle Bildstrecken, Malerei mittels Video, Echtzeit in der Endlosschlaufe, Schaumkrönchen, die unterirdisch weiterwirken. Es ist ein rastloses Einkreisen des scheinbar Immergleichen mit verschiedenen Mitteln. Kurz: Ich sammle mit barockem Auge und lasse das Gefundene im Nordlicht ausnüchtern.” Georgette Maag

Maag umkreist mit verschiedenen Medien und situativen Fragen das Wesen von Zeit und Vergänglichkeit, Bewegung und Stillstand, einem dichten Geflecht von assoziativen Bezügen und Ahnungen folgend. Der ‘indirekte’ Blick, das Spiel von Licht und Schatten und Spiegelungen, beschäftigt Maag schon seit längerem. Für Nuvole Basse hat sie sich den alten Spiegeln in den Palazzi von Genua zugewandt. Auf den Fotografien sind Teile dieser prächtigen Innenräume als Spiegelbilder zu sehen. Der direkte Blick bleibt dem Betrachter verwehrt, dafür präsentieren sich auf den Spiegeln diese stimmungsvollen Fehler, Flecken und Fehlstellen, an denen sich die Jahrhunderte ablesen können. Ebenfalls im gleichen Raum befinden sich zwei Videoinstallation mit dem Titel Labor. Hier untersucht Maag die Fliessbewegung von Wasser und andererseits von Aluminium. Für die Herstellung der Spiegel wurde früher Quecksilber benutzt bis es schliesslich 1886 durch Silbernitrat oder Aluminium ersetzt wurde. Maag führt den Gedanken der ständigen Veränderung weiter: Wasser rinnt auf das leere Tischblatt und tastet sich, gefangen von der hohen Oberflächenspannung den Rändern entlang. Als könne es die Gesetzmässigkeiten aufheben, erkundet das Wasser das flache Terrain. Die Arbeitsfläche wird zum Träger flüchtiger Bilder und Gedanken. Ein Ort, der zum Innehalten auffordert und Fragen über Festgefügtes und Sicherscheinendes aufwirft. Auf der sich ausdehnenden Wassermasse widerspiegelt sich nichts als Licht.

Georgette Maag lebt und arbeitet in Zürich. Ihre Ausbildung hat sie an der Schule für Ausdruck und Bewegung Zürich und an der Freien Kunstakademie Basel abgeschlossen. Ihre Arbeiten und Performances wurden in zahlreichen Einzelund Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsentiert: Museum Bärengasse Zürich, Haus für Kunst Uri, Tiefparterre Kunstraum Kreuzlingen, Aargauer Kunsthaus und Dienstgebäude Zürich. Von der Schirn Kunsthalle Frankfurt erhielt sie 2009 den Puplikationspreis. Sie ist Mitorganisatorin des Ausstellungsprojektes Vorzimmer im OG9 in Zürich.

Ausstellungsdauer

19. Mai – 30. Juni 2018

Eröffnung:
Samstag, 19. Mai 2018, 15–20 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellungen
Haussuppe mit Bürli

16 Uhr
Begrüssung

18 Uhr
Führung durch die Ausstellungen

Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, 11–16 Uhr

Langes Wochenende:
Samstag, 23. Juni 2018, 11–21 Uhr
Sonntag, 24. Juni 2018, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung

Spezial

Making-of mit Georgette:
Samstag, 2. Juni 2018, 16 Uhr