Sandra Kühne

TERRA INCOGNITA
14. März 2015 – 2. Mai 2015

‘Kartografie ist die Wissenschaft und Technik zur Darstellung von Himmelskörpern in topografischen und thematischen Karten, im einfachsten Fall Landkarten,’ so eine gebräuchliche Definition.

In ‘Terra Incognita’ präsentiert Sandra Kühne verschiedene Darstellungen, wie eine Annäherung mittels Kartografie hergestellt werden kann. Scherenschnittartig hängen Linien frei im Raum und können so von allen Seiten erkundet werden. Eine Verortung wird durch die abstrakte Linienführung jedoch verunmöglicht. Der kartografierte Raum eröffnet sich nicht durch eine empirische Betrachtung, sondern erschliesst sich auf einer emotionalen Erfahrungsebene.

Sandra Kühne präsentiert eine eigens für den Projektraum entwickelte, raumgreifende Installation, sowie weitere Arbeiten auf Papier.

Als Unbekanntes Land oder auch Weisse Flecken (von ‘blank of the maps’) wurden die unerforschten Regionen auf alten See- oder Landkarten bezeichnet. Vielfach waren diese Gebiete mit Drachen oder anderen Fabelwesen verziert. Was, oder wer, sich dort befand, konnte nur vermutet werden. Der Begriff ‘Neuland betreten’ hat sich aus diesem Verständnis heraus gebildet.

Neuland betrat Sandra Kühne ebenfalls, als sie sich zum ersten Mal entschloss mit Scherenschnitten, oder besser gesagt mit Papierschnitten zu arbeiten. Anders als auf Landkarten, wo es darum geht, eine Gebiet realitätsgenau abzubilden, entwirft Sandra Kühne räumliche Gebilde, die sich unserem Begriffsvermögen entziehen. Die filigranen Linien, die keine Isohypsen darstellen, sondern dreidimensionalen Zeichnungen ähneln, können zur Reiseplanung oder Orientierung nur bedingt herhalten.

Ähnlich verhält es sich mit der Arbeit ‘Verwerfung’ (Graphit und Leinöl auf Papier). Das metallisch schimmernde Papier wird solange zerknüllt bis es die Form einer topographischen Landkarte erhält. Hier wird dem Geländerelief soweit entsprochen, als dass es visuell erkundet werden kann, die Landschaft bleibt jedoch fiktiv.

’Kartografie ist die Wissenschaft und Technik zur Darstellung von Himmelskörpern in topografischen und thematischen Karten, im einfachsten Fall Landkarten’, so eine gebräuchliche Definition. Sandra Kühne stellt sich mit Leidenschaft dieser Aufgabe und kartografiert: Ihr Atelier, den Ausstellungsraum, die Antarktis, ihre Schulter, ihren Kopfschmerz. Wie topografische Karten, zeugen ihre Arbeiten vom Versuch, in einem Modell die Welt, die Realität bildlich zu erfassen. Ausgangspunkt einer Karte ist deshalb immer eine Vereinfachung, eine erzeugte Abstraktion.

In ‘Terra Incognita’ präsentiert Sandra Kühne verschiedene Darstellungen, wie eine Annäherung mittels Kartografie hergestellt werden kann. Ihre frei im Raum hängenden ‘Landkarten’ können von allen Seiten betrachtet werden, entziehen sich aber durch ihre abstrakte Linienführung einer Verortung. Der kartografierte Raum eröffnet sich nicht durch eine empirische Betrachtung, sondern erschliesst sich auf einer emotionalen Erfahrungsebene.

Sandra Kühne stellte zuletzt im Dienstgebäude Zürich, Kunsthalle Wil, Kunstmuseum Baselland und im Zeughaus Teufen aus. Ihre nächste Ausstellung findet im Kunstraum Engländerbau, Vaduz (u.a. mit Othmar Eder) statt. Sandra Kühne hat ihre Ausbildung an der ZHdK mit einem MA of Art in Fine Arts abgeschlossen.

Ausstellungsdauer

14. März – 2. Mai 2015

Eröffnung:
Samstag, 14. März 2015, 15–20 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellung

16 Uhr
Begrüssung
Haussuppe und Bürli von Bäcker Bisegger

18 Uhr
Führung durch die Ausstellung

Sonntag, 15. März 2015, 11–16 Uhr

Langes Wochenende:
Samstag, 11. April 2015, 11–21 Uhr
Sonntag, 12. April 2015, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung