Bruno Nagel

THE MORE YOU KNOW
15. März 2008 – 3. Mai 2008

Im Projektraum ‘Ehegraben’ freut sich WIDMER+THEODORIDIS contemporary den Berliner Künstler Bruno Nagel zu präsentieren. Gezeigt wird die speziell für den Projektraum ‘Ehegraben’ konzipierte Installation ‘The more we know’.

 
Bruno Nagel richtet das Hauptmerk in seiner Arbeit auf die Erfahrung von Sprache und Text im Raum. Nicht gesprochene Sprache, sondern als Text oder Textbausteine im Raum sich erschliessende Bedeutung und Erfahrung. 

Erfahrung ist nur in ihrer Sprachlichkeit mitteilbar, ihre Bewegung nur im physikalischen Raum vorstellbar. Doch um die Essenz dieser Erfahrung mitzuteilen, müssten jegliche Hilfsmittel von Sprache und Raum verlassen werden, das heisst ins Paradoxe geführt werden. In diesem schöpferischen Akt entsteht eine neue Sprache und ein neuer Raum. Nagels Installation im ‘Ehegraben’ verweist auf ihre Sprachlichkeit selbst und führt den physikalischen Raum eng an den Sprachraum.

"Hinter dem Raum, so will es scheinen, gibt es nichts mehr, worauf er zurückgeführt werden könnte. Vor ihm gibt es kein Ausweichen zu anderem." Martin Heidegger

Die Eingangsschwelle zum ‘Ehegraben’ setzt einen Punkt. Bedingt durch die physische Enge des Grabens verdichten sich Nagels typografisch exakt ausgearbeiteten Begriffgraffitis zu seriell aufgereihten Wegweisern durch den dunklen Tunnel. Untrennbar ist die Erschreitung des Ganges mit der Gerichtetheit unseres Sehens verbunden. Der Blick rekonstruiert Raum und Entfernung. Das Auge liest die Schrift und öffnet den Blick für das Nichtsichtbare, für das Nichtlesbare.

Im Raum fliessen die Welt des Betrachters und die Installation Nagels zusammen und verbinden sich. Die wie Koordinaten gesetzten vier Worte FETT SALZ ZUCKER SEX definieren den Raum als Medium und Instrument, dessen einzige Funktion die mentale Bewegung und Reise im Raum selbst ist. Je nach Ausgangspunkt entsteht ein anderer innerer Raum. Allen vier Substanzen ist aber eines gemeinsam: Ihr Genuss kann im Körper Endorphine freisetzen, die unser Gehirn stimulieren und uns Glückgefühle schenken.

Im Innenhof, lenken acht massive VierKANTbalken den Blick nach oben: Vertikale Platzhalter der Macht und des Strebens danach. ’The more we know’ visualisiert assoziativ Informations- und dadurch Machtgewinn ohne diesen zu hinterfragen.

An der ’Art KARLSRUHE’ wurde Bruno Nagel 2008 mit einer Sonderschau präsentiert.

Bruno Nagel lebt und arbeitet in Berlin, D
jetzt noch die strasse in pfade umwandeln jede bewegung beschreibt einen weg atlas treppe fluss bruecke ufer was uns als wort gegeben ist im ursprung schon gedacht wurzel frucht an uns selbst sehen wir die dinge wirken was auf uns wirkt heisst wirklichkeit feld atom akt erinnerung erfahrung erfindung alles was uns eigen ist ist nur angelehnt auessern erreichen aufnehmen

und dann wird er ganz leise reden mit der kraft einer kettensaege fliessgleichgewicht datenflug minimalall so als ob schon das lachen selbst das oeffnen der gegenwart sei identitaetsbrett nassnatur glasfaserkabel kupfer frequenz urschrei fragment raumzeit achse fossil zelle licht zeile kompost erde wir sind soviel durch andere ich du er sie es ich wandere ritual glaube ordnung widerstand kraft

halbiere das unendliche und vermehre das vorstellbare moeglichkeitsraum restrealitaet sekundenselbst wirbelverse redelagerung rippenzeile aussage als ausdehnung atem ort aufgabe jenseitshauptstaub die minute der bewaehrung schrift spur strom skelett der zeit oberflaechenglut wurzelwolke zusammenhaenge herausarbeiten beobachtungen loesen zick gleich zack wie mal pi flugmarmor

man kommt erst wieder zu sich in dem man sich so weit wie moeglich von sich selbst entfernt davon ereignis erlebnis erfahrung vermitteln gestalten erinnern was in dir ist muss wachsen brenne die dame fundament begrifflichkeit und konzentration funktionale integration wirklichkeitskleid vom runden im kreis zur kugel das geduldige ja des ungeborenen gefuehl und darstellung

kuss rausch liebe biss evolution als revolution schall licht ozon wort werk welt wunschsuender die welt darstellen wie sie von kraeften bewegt wird antischwerkraftmaschine sprachbehausung analyse und intuition selbstverantwortung gerechtigkeit erfahrungsgedaechtnis mutschleuder metapherphysik zweiseelenverkleber ich saee was was du nicht siehst und leuchte deinen weg weiser

das prinzip der mischung als immanentes schoepferisches prinzip handlung und wandlung ursprungsqualitaet manches geht verloren erreicht die erde nie klebt irgendwo am ellenbogen verliert sich hinterm knie vom universum der sterne zum universum des seins quer staat beet schwerfeldreich abseits orient okzident ornament man braucht immer zwei fixpunkte um eine position zu bestimmen 

das wachsen von entscheidungen weltich squorld beweglich zu werke gehen wirbelwir wegweizen satt in kubikmetern denken und oder pro quadratmeter schreiben von der horizontalen in die vertikale weit abfall erde schrei nach stille weltall vor gestalt und wille nacheinander und nebeneinander matt ueberschrift ichmensch brieftraeger inzwischen hat sich das bewusstsein in den knochen verteilt

jetztzimmer zentralnatur ritualnomade wie man wird wer man ist wenn man irrt wo man ist meter in vor an um zu ueber mit nach von einem augenblick in der zeit die kunst des verdauens atmen die vermaehlung von himmel und erde die haltestelle des ploetzlichen reizwirkungsfluss weg und wille wald als ob gedanken benzin waeren die man verbrennt um vorwaerts zu kommen pfeil und bohnenstange