Elisabeth Sonneck

FLIEGENFÄNGER
29. August 2015 – 18. Oktober 2015

Fünf bis neun Meter lange, fabrikseits gerollte und damit bereits vorgespannte Papierbahnen hängen spiralförmig von der Decke, stehen oder liegen ausgerollt auf dem Boden. So ineinander verschlungen geben die Rollen die bemalten Flächen nur teilweise den Blicken des Betrachters frei. Für ‚Fliegenfänger’ hat sich Elisabeth Sonneck vom Heustall inspirieren lassen. Einen geeigneteren Ort hätte sie sich für diese hängende Installation nicht aussuchen können – wo sonst, wenn nicht im Heu- und Kuhstall wimmelt es nur so von Fliegen.

Sonneck’s Bilder entstehen zwar im Atelier doch ihre Rauminstallationen beziehen sich immer direkt auf die vor Ort herrschenden Licht-, Farb- und Raumverhältnisse. Ihre bildhafte Komposition lässt die Papierrollen mit dem Raum verschmelzen, ohne jedoch ihre Autonomie als Bild in Frage zu stellen.

Auf einer Breite von 1.10 m reiht Sonneck Farbsteifen an Streifen. Jeder Pinselzug ist ein Verweis auf den maximalen Arbeitsbereich ihres Armes. Ein oben oder unten gibt es nicht – erst die räumliche Positionierung bestimmt die Ausrichtung. Was konzeptuell einfach erscheint, wirkt bei näherer Betrachtung im höchsten Masse vielfältig und komplex. Feinste Schattierungen und Überschneidungen erzeugen einen Farbfluss, der sich durch den Raum dreht, windet oder legt. Dem Betrachter bietet sich ein fugenloser, assoziativ erfahrbarer Farb- und Formenraum – ohne Anfang und ohne Ende. Der Heustall ohne Stellwände verbindet sich mit den Papierbahnen Sonneck’s zu einem abstrakten Raum ohne ‚davor’ und ‚dahinter’.

Sonneck’s sensible Fähigkeit die Umgebungstemperatur in Farbe und Form umzusetzen, findet sich gleichermassen in ihren Installationen, wie auch in ihren Bildern. Ihre Arbeiten behalten ihr Kraft sowohl im zeitgenössischen neutralen Galeriekontext, wie in der letztjährigen Gruppenausstellung ‚Aus gutem Grund’ zu sehen war, als auch in einem dominanten Ausstellungsraum, wie in diesem Heustall.

Elisabeth Sonneck lebt und arbeitet in Berlin, D. Ihr Studium hat sie an der FH für Kunst Ottersberg, D abgeschlossen. Sie ist Jahresstipendiatin für Bildende Kunst des Berliner Senats, D und lehrt an der HBK Saar, D‚ Farbe und Raum/ Konzeptuelle Malerei. Diverse Ausstellungen im In- und Ausland, zuletzt im Kunstmuseum Ahlen, D und an der Triennale Bad Ragartz in Bad Ragaz, CH.
29. August – 18. Oktober 2015

Eröffnung:
Samstag, 29. August 2015, 15–20 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellung

16 Uhr
Begrüssung
Wurst von Metzger Ackermann
Bürli von Bäcker Bisegger

18 Uhr
Führung durch die Ausstellung

Sonntag, 30. August 2015, 11–16 Uhr

Langes Wochenende:
Samstag, 3. Oktober 2015, 11–21 Uhr
Sonntag, 4. Oktober 2015, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung