Othmar Eder

IN DIE STADT
29. August 2015 – 18. Oktober 2015

Mit ‘In die Stadt’ präsentiert Othmar Eder den letzten und fünften Teil einer ursprünglich dreiteiligen Ausstellungsreihe. Gezeigt werden neue Arbeiten auf Papier und Leinwand, Videoarbeiten und diverse Fundobjekte. Zur Ausstellung erscheint der Holzdruck ‘In die Stadt’ in einer Auflage von 28 Stück exklusiv bei widmertheodoridis.

Was 2007 in der Stadt (Zürich) seinen Anfang nahm, findet jetzt überraschenderweise auf dem Land (Eschlikon) seinen Abschluss. ‘Bergzeit’ 2007, ‘Durch den Wald’ 2009, ‘An den Fluss’ 2011 und ‘Am Garten vorbei’ 2013, waren die bisherigen Stationen auf Eders Weg in die Stadt.

“Manche Menschen haben einen Sehnsuchtsort, einen Ort, der alle unerfüllten Wünsche verspricht oder gar erfüllt, eine Stadt, ein Dorf, eine Gegend, wo man sich wohler fühlt, als anderswo, meist aus unerfindlichen Gründen, einfach weil es unser Ort ist. Der Sehnsuchtsort von Othmar Eder ist Lissabon.”
Markus Landert, Erinnerung an ein aufgetauchtes U-Boot, in: Othmar Eder et al. (Hg.), Fremde Nähe, Stettfurt 2015.

Der Ausstellungstitel ‘In die Stadt’ wurde lange vor der ‘Stadt’ geboren, lange bevor Eder von seinem Sehnsuchtsort wusste. Als er 2010 die Ausstellung ‘In die Stadt’ für Zürich entwickelte, wurde ihm bewusst, dass er diesen Ort noch nicht gefunden hatte. Es folgten die Zwischenstationen am Fluss und im Garten. Seine Sehnsucht sollte erst im letzten Jahr durch Lissabon gestillt werden. In den abgewischten Farben an den Wänden und dem grellen Licht über der Stadt erkannte Othmar Eder sich selber. Lissabon, die weisse Stadt, fühlte sich an, wie von ihm selbst gezeichnet und umarmte ihn wie einen lang ersehnten Heimkehrer.

Lissabon wurde der Legende nach von Odysseus während seiner langen, zehnjährigen Rückreise von Troja nach Ithaka gegründet. Die lateinische Bezeichnung ‘Olissipona’ (Ulysses) soll sich davon ableiten. Nicht ganz so lange dauerte die Reise für Eder – immerhin acht Jahre, von der ersten bis zur aktuellen Ausstellung. Und wer Eders Arbeiten kennt, weiss welche Bedeutung der Begriff Zeit für ihn hat. Schon 2011 versuchte er im Diptychon ‘Ohne Titel (Hirte)’ das Verstreichen der Zeit in zwei, unmerklich unterschiedlichen Bildern festzuhalten.

Eders Arbeiten sind trotz ihrer Stille und Zurückhaltung verdichtete Momente, in denen er das Leben in sich überlagernden Bild- und Zeitschichten komprimiert. Seine stark überbelichteten Zeichnungen mit weichen Kontrasten sind charakteristisch und unverkennbar. Wird Farbe benötigt, setzt er matte Naturpigmente (rosa, blau, gelb) in unzähligen Farbschichten ein. Diese Langsamkeit ist Prozess. Ist die Reise selbst.

Othmar Eder lebt und arbeitet in Stettfurt im Kanton Thurgau. Seine Ausbildung hat er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, A abgeschlossen. Mit seinen Arbeiten hat er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, jüngst den Thurgauer Förderbeitrag 2014. Mit dem Werkbeitrag der Thurgauer Kulturstiftung reiste er nach Lissabon und veröffentlichte 2015 mit Unterstützung verschiedener Institutionen den Katalog ‘Fremde Nähe – Proximidade Desconhecida’. Seine Werke werden regelmässig im In- und Ausland präsentiert, nächstens im Kunstraum Engländerbau, Vaduz, FL und bei Transboavista, Plataforma Revolver, Lissabon, P.

Ausstellungsdauer

29. August – 18. Oktober 2015

Eröffnung:
Samstag, 29. August 2015, 15–20 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellung

16 Uhr
Begrüssung
Wurst von Metzger Ackermann
Bürli von Bäcker Bisegger


18 Uhr
Führung durch die Ausstellung

Sonntag, 30. August 2015, 11–16 Uhr

Langes Wochenende:
Samstag, 3. Oktober 2015, 11–21 Uhr
Sonntag, 4. Oktober 2015, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung