Mit dem Titel ‘Objet trouvé’ verweist Madejska auf den Begriff des Ready-made wonach sich die Gebrauchsfunktion der Form unterordnet. Durch die Anordnung, beziehungsweise Sichtänderung, entsteht so ein zweckfremdes, neues Objekt, das mit dem eigentlichen Gegenstand funktional nichts mehr zu tun hat.
Objekte, die im grauen Allerlei des Alltags beliebig und uninteressant erscheinen, stehen nun herausgelöst von der Masse im Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Durch die Reduktion auf die Form gewährt Madejska nicht nur einen genauen Blick auf eine bekannte Oberfläche, sondern moduliert daraus eine neue, eigenständige Identität, die vor allem durch einen kontrollierten Einsatz von Licht geprägt ist.
Seit dem platonischen Höhlengleichnis sind Licht und Schatten unweigerlich mit Fragen der Existenz und ihrer Ideen verknüpft. Erst mit der Erfindung der Fotografie gelangte man in den Besitz eines vermeintlich unbestechlichen Instrumentes zur wahrheitsgetreuen Abbildung und Dokumentation unserer Welt. Die Idee, dass jede Zeit und Generation ihre weltgeschichtliche Zeichen und Reflektionen hinterlässt, sich anhand dieser orientiert und bestimmt, kann als Arbeitsansatz betrachtet werden.
Madejska’s Vorgehensweise definiert sich aus der genauen Betrachtung und der präzisen Bestimmung von Sichtbarem und nicht Sichtbarem. Zeitpunkt und Lichtmenge ziehen Linien und trennen Licht von Dunkel. Mit diesem kreativen Schnitt formt sie neue Abbilder der Wirklichkeit. In ästhetisch schönen Bildern entwirft sie so Kinderspielplätze, Hochhäuser, Monumente – skulptural, solitär, platonischen Bauplänen ähnelnd.