Hechenblaikners präzise Fotografien beruhen auf seinem neugierigen Blick Menschen und die Räume zwischen ihnen ins Bild zu nehmen. Zwischen Abstossung und Anziehung fixiert Hechenblaikner die Spuren menschlicher Zivilisation und zeigt Bilder, die das Interesse wecken mehr darüber zu erfahren. Als Anschauungsobjekt hat Hechenblaikner die Alpen ausgewählt. In klaren und ästhetischen Bildern zeigt er eine Welt, in der sich tiefe Furchen unserer Freizeitgesellschaft gegraben haben.
Für ‘The Spirit of Austria’ hat sich Hechenblaikner von der österreichischen Tourismuswerbung inspirieren lassen und die Doppeldeutigkeit der Parole zum Anlass genommen in die Getränkekeller der Alpen-Gastronomie hinunter zu steigen. Zu sehen sind Apparaturen, die an Intensivstationen erinnern, mit fein säuberlich beschrifteten Tableaus und penibel geführten farbigen Schläuche. Manchmal erinnern die Bilder gar an Aufnahmen aus einer elektronischen Datenverarbeitungzentrale, wäre da auf den Schildern nicht ‘Bier’, ‘Glühwein’ und ‘Jagatee’ zu lesen.
Die Alpen, die seit dem Massentourismus als Projektionsfläche für eine unversehrte Natur herhalten müssen, können dem Ansturm des urbanen Massentourismus schon lange nicht mehr gerecht werden – und die vom Tourismus abhängigen Bergregionen schon gar nicht. Die zuerst befremdlich wirkenden Bilder von menschenleeren Gaststuben scheinen plötzlich Sinn zu machen. Sie selbst sind instrumentalisierte Räume, Apparaturen, Abfüllstationen, genauso wie diejenigen im Keller unten und dienen dazu die Profitabilität und Rentabilität zu erhöhen und zu messen.
Hechenblaikners Finger drückt immer wieder auf Knotenpunkte unserer nationalen Identität. Das Bild einer unversehrten Heimat geht vor allem in der Serie ‘Hinter den Bergen’ mit dem Verlust derselben einher. In unzähligen Diptychen hält er in unmissverständlichen Bildern das ‘Vorher’ dem ‘Nachher’ gegenüber.