Alex Hanimann

BEHIND THE MIRROR
26. August 2017 – 7. Oktober 2017

Aus der Fülle von Informationen und Bildern, die Hanimann sammelt, ordnet und archiviert, gelingt es ihm immer wieder neue Brücken zu bekannten Fragestellungen zu bauen. Was nehmen wir wahr, welche Bedeutungen weisen wir dem Wahrgenommenen zu? Hanimann’s Zeichen, Bilder, Spiegelbilder sind auf den ersten Blick eindeutig lesbar, entfalten jedoch ein ironisches und spielerisches Potential, das keine Fragen beantwortet, sondern neue aufwirft. In ‘Behind The Mirror’ untersucht Hanimann erneut das Verhalten von Kanarienvögeln im Käfig unter verschiedenen Bedingungen. Was sich dabei hinter dem Spiegel befindet, wird sich in der Ausstellung herausstellen – oder nicht.

Für diese Ausstellung greift Alex Hanimann in die grosse Kiste. ‘Behind The Mirror’ nimmt bekannte Elemente aus seinem Schaffen auf, variiert und erweitert bereits Gesehenes, bereits Erfahrenes: Die vertrauten Kanarienvögel werden in einer neuen Versuchsanordnung präsentiert und definieren zusammen mit Bild- und Textarbeiten den Schauplatz.

Die Kanarienvögel sind für ‘Behind The Mirror’ in verschiedenen Käfigen und in unterschiedlichen Gruppengrössen aufgestellt. Ein Spiegel sorgt für eine zusätzliche Komplikation: Erkennt sich der Vogel, der alleine im Käfig sitzt, im Spiegelbild? Fühlt er sich einsam oder sind seine Gefährten in den benachbarten Käfigen Gesellschaft genug? Interagieren sie über die Käfiggrenzen hinweg? Und was ist mit den Besuchern? Sind sie nur Beobachter oder werden sie zwangsläufig durch ihre Anwesenheit zu einem Teil der Versuchsanlage? Wie reagieren sie?

Das genaue Beobachten, Observieren zeichnet beinahe alle Lebewesen aus. Mit Hilfe der Sinnesorgane nehmen wir unsere Umgebung überhaupt war. Damit wir auf Einflüsse reagieren können, melden unsere Sensoren was ausser- halb von unserem Körper passiert – eine lebensnotwendige Fähigkeit. Mit Beobachten, Vergleichen und Analysieren können wir Rückschlüsse und Konsequenzen ziehen – Modelle entwickeln, Ordnung ins System bringen.

Dieses Ordnen, Systematisieren und durch neues Arrangieren doch wieder in Frage stellen, zieht sich wie ein roter Faden durch Hanimann’s Werk. Jedes Bild, das er zeichnet, jedes Wort, das er schreibt, ist nur ein – kleiner – Teil eines grossen Ganzen, ein Teil einer Idee – eines Ur-Bildes. In diesem Bemühen durch eine immense Vielzahl von Bildern dieser Idee näher zukommen, manifestiert sich die Dichte in Hanimann’s Werk. Sogar wenn die Summe seiner Bilder unendlich gross wäre, könnten sie nie das Urbild beschreiben. In der Mathematik wird dafür der Be- griff ‘Limes’ verwendet: Es gibt nur eine Annäherung, keine Berührung, keine Deckung.

Aus der Fülle von Informationen und Bildern, die Hanimann sammelt, ordnet und archiviert, bildet er wiederum neue Brücken zu bekannten Fragestellungen: Was nehmen wir wahr? Welche Bedeutungen weisen wir dem Wahr- genommenen zu? Hanimann’s Zeichen und Bilder sind auf den ersten Blick eindeutig lesbar, entfalten jedoch ein ironisches und spielerisches Potential, das keine Fragen beantwortet, sondern neue aufwirft.

Alex Hanimann lebt und arbeitet in St. Gallen und Zürich. Seine Ausbildung hat er in Zürich an der Hochschule für Gestaltung abgeschlossen. 1987 war er an der Gründung der Kunsthalle St. Gallen beteiligt. Seit 1998 ist er Professor an der Zürcher Hochschule der Künste. Sein künstlerisches Schaffen wurde in zahlreichen Einzelausstellungen präsentiert, unter anderem im Museum im Bellpark Kriens, Bündner Kunstmuseum, Aaargauer Kunsthaus, MAMCO Genf und Kunsthalle St. Gallen. 

Ausstellungsdauer

26. August – 7. Oktober 2017

Eröffnung:
Samstag, 26. August 2017, 15–22 Uhr

15 Uhr
Eröffnung Ausstellungen

16 Uhr
Begrüssung

17 Uhr
Führung durch die Ausstellungen

ab 18 Uhr
Sommerfest im Park

Sonntag, 27. August 2017, 11–16 Uhr

Langes Wochenende:
Samstag, 23. September 2017, 11–21 Uhr
Sonntag, 24. September 2017, 11–16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr 14–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
und nach Vereinbarung