ARIANE LUGEON                                                                                                                                                             
                           
Lebt und arbeitet in Cormoret     Scroll down for English

WIDMER+THEODORIDIS contemporary freut sich Ariane Lugeon mit ‘gut bestickt’ im Projektraum Ehegraben zu präsentieren. Gezeigt wird eine Auswahl aus der Serie ‘Potenzial’. 
	
Für ‘Potenzial’ hat Lugeon Unterhosen aus dem Freundeskreis gesammelt. Diese hat sie dann mit Nadel und rotem Faden bestickt. Folgt man den feinen Stichen erkennt man jeweils einen Penis. Einen erigierten Penis, denn er schaut nach oben und füllt die Unterhose, bildlich zumindest, gut aus. Eine Penis mit Potenzial als Symbol der Stärke und der Fruchtbarkeit. Um den Faden etwas weiterzuspinnen, werfen wir einen genaueren Blick auf den Namen der Künstlerin.

Der Name ‘Ariane’ kommt aus dem Italienischen und leitet sich vom griechischen Namen ‘Ariadne’ ab. Dieser konnte bis heute seine Bedeutung behalten. Vielleicht ist die Geschichte der minoischen Königstochter nicht mehr allen geläufig, aber der Begriff ‘des roten Fadens’ ist es sicher. Nachdem der griechische Held Theseus den Minotaurus getötet hatte, leitete der rote Faden der Ariadne ihn sicher aus dem Labyrinth. So wie im Labyrinth, welches König Minos für das blutrünstige Mischwesen (halb Stier, halb Mensch) bauen liess, gilt es auch in einem Text den Überblick zu wahren, um am Schluss der Erzählung deren Sinn zu erfassen. 

Der Name ‘Ariadne’ hat aber noch eine weitere Bedeutung. In Kreta wurde Ariadne auch als Göttin der Fruchtbarkeit und der Unterwelt verehrt. Als Frau von Dionysos führte sie die dionysischen Frauen an, die Mänaden. Deren Bezeichnung geht auf ‘mania’ zurück, bedeutet also ‘die Rasenden’, da sie ausschweifend und orgiastisch zu feiern pflegten. 

Trägt man diese Informationsbausteine zusammen, öffnet sich ein spannender Handlungsbogen über Macht und Fruchtbarkeit bis zur Lust. ‘Gut bestückt’ verweist auf eine subtile, spielerische Art auf das vielfältige Verhältnis zwischen den Geschlechtern.

Ariane Lugeon (*1974) lebt und arbeitet in Biel. Ihre Arbeiten werden vor allem in der Schweiz gezeigt, unter anderem im Kunstraum Kehlhof Stäfa, in der Galerie Steiner Erlach, an der ArtPosition Fribourg und im Sensler Museum Tafers.



WIDMER+THEODORIDIS contemporary is pleased to present Ariane Lugeon with her work ‘gut bestickt’ (well equipped) from the series ‘Potenzial’ showing in the ‘Ehegraben’ project space.

For ‘Potenzial’ Lugeon has been collecting men’s underwear from her circle of friends that she embroidered with needle and read thread. Following the fine stitches one recognizes on each underwear a penis. It’s an erect penis that points upwards and that figuratively fills the underwear pretty well: a penis as a symbol of power and fertility. Let’s take a glance at the artist’s name in order to pick up the thread that she started. 

The name Ariane comes from Italy and derives from the Greek name Ariadne that is still used. Maybe the story of the Minoan princess is not well known anymore but the term ‘common thread’ is for sure. After Theseus the Greek hero had killed Minotaurus, Ariadne’s red/guilded thread led him safely through the labyrinth. King Minos had the labyrinth built for Minotaurus, the bloodthirsty human-animal-mixed creature in order to prevent his escape. The red thread helps to keep the overview and to find one’s way out of the labyrinth or in a broader sense to find the meaning of a narration. 

The name of Ariadne has yet another meaning. She was worshipped as a goddess of fertility and of the underworld. Being the wife of Dionysos she led the Dionysian women, the Maenads. Their name comes from ‘Mania’ that means furious and refers to their excessive and orgiastic way of celebrating. 

Bringing these pieces together one discovers an exciting narrative of power and fertility. ‘gut bestickt’ points in a subtle and playful way to the manifold relationships between the sexes. 

Ariane Lugeon (*1974) lives and works in Biel. Her works have been shown mainly in Switzerland including the Kunstraum Kehlhof Stäfa, Galerie Steiner Erlach, ArtPosition Fribourg and Sensler Museum Tafers.
 




















Ewige Wixerei     2009     Stoff bestickt     63/20 cm     Unikat




































































Potenzial     2013     Unterhosen bestickt      je ca. 33/28 cm     Unikate